Die Dominanz der Schweizer Uhrenmarken

Während die Schweiz weltweit für ihre hohe Lebensqualität bekannt ist, genießt sie auch bei Schweizer Uhrenmarken einen hohen Ruf.

marque montre suisse

Doch woher kommt dieser weltweite Ruf? Und warum dominieren Schweizer Uhrenmarken die Uhrenwelt?

Die Zeitmessung und die damit verbundenen Innovationen sind Quellen der Faszination. Sie gehören zweifellos zu den faszinierendsten Erfindungen unserer Geschichte.

Die großen Namen der Uhrmacherei haben wahre technische Meisterleistungen vollbracht. Aber nicht nur das, sie konnten vor allem außergewöhnliche Kreativität beweisen. Tatsächlich erdachten und entwickelten sie viele Stücke und Komplikationen vor mehreren Jahrhunderten.

Die verschiedenen Arten der Zeiteinteilung haben sich stark entwickelt. Sie sind vom Studium periodischer astronomischer Phänomene zur Definition und Verwendung immer feinerer und präziserer Maßeinheiten übergegangen. Letzteres hat es der Uhrmacherkunst ermöglicht, sich von einem handwerklichen in einen industriellen Sektor zu verlagern.

Ebenfalls im Dezember 2020 akzeptiert die UNESCO die Aufnahme von Uhrmacher-Know-how in das immaterielle Kulturerbe der Menschheit. Dies hat somit die Nachhaltigkeit einer Industrie und vor allem einer Kunst ermöglicht.

Lassen Sie uns herausfinden, wie wir es geschafft haben, die Schweizer Uhrenmarken im Laufe der Jahrhunderte zu dominieren.

Die Ursprünge der Schweizer Uhrmacherei

In Genf wurde ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Schweizer Uhrenindustrie geboren. Denn gleichzeitig finden die aus Frankreich vertriebenen Protestanten (die Hugenotten) im Jurabogen und vor allem in Genf ein willkommenes Land.

In einer streng kalvinistischen Stadt in Genf wurde es verboten, protzige Zeichen des Reichtums zu zeigen.

Da Uhren nicht als Schmuck galten, verbündeten sich die Genfer Juweliere mit den in Genf geflüchteten Hugenotten. Letztere waren im Bereich Schmuck sehr kompetent. So stellen sie ihr Know-how in den Dienst der Entwicklung von Luxusuhren.

So sehr, dass es den Juwelieren gelang, ihre Uhrenkreationen mit Metallen und Edelsteinen zu schmücken und so die calvinistische Reform abzulenken. So wurde in Genf die Luxusuhrmacherei geboren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg sahen sich die Schweizer Uhrenfirmen der Konkurrenz amerikanischer Uhrenhersteller ausgesetzt, denen bald die Japaner folgten. Letztere ergriffen die Initiative, um mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft zu konkurrieren, und begannen mit der Massenproduktion zu relativ niedrigen Preisen.

In den 1920er und 1930er Jahren wurde das Uhrenkartell reguliert. Dies nimmt den Namen „Uhrmacherstatus“ an. Ihr Ziel wird es sein, Schweizer Uhrmacher daran zu hindern, Aktivitäten mit geringer Wertschöpfung ins Ausland zu verlagern. Dazu gehören die Endmontage der Uhren oder die Fertigung der Außenteile. Allerdings wird diese Strategie in den Vereinigten Staaten seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts praktiziert.

Die Schaffung des Labels Swiss made

Um der amerikanischen Konkurrenz entgegenzutreten, sehen die grossen Schweizer Hersteller in der Internalisierung ihrer Produktion ein Mittel zur Stärkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. 1961 richtete der Bund nach Druck und Verhandlungen die Technische Überwachung für Uhren (CTM) ein.

Von nun an unterliegen Schweizer Uhren einer Reihe von technischen und Mindeststandards, um auf den Markt gebracht werden zu können. Aufgrund mehrerer Verfahren und Änderungen im Zusammenhang mit möglichen Importen ausländischer Teile wurde die Bezeichnung „Swiss made“ 1968 von den Bundesbehörden als solche registriert und legalisiert: „Das Instrument zur Zeitmessung, dessen Uhrwerk zusammengebaut, läuft, eingestellt und eingecheckt ist Schweiz und deren Teile zu mindestens 50 % aus einer Schweizer Manufaktur stammen, die Bezeichnung Schweizer Uhr beanspruchen können“.

Seit dem 1. Januar 2017 muss eine „Swiss Made“-Uhr diese drei spezifischen Kriterien erfüllen:

  1. 1. ein Uhrwerk in der Schweiz montieren und vergießen lassen;
  2. 2. Endkontrolle in der Schweiz durch den Hersteller durchführen;
  3. 3. Mindestens 60% des in der Schweiz erwirtschafteten Selbstkostenpreises der Uhr besitzen.

Dieser Authentifizierungsprozess hat zwei Ziele. Erstens Verbraucherzufriedenheit durch Produktqualität. Zweitens die Wahrung des Ansehens der Schweizer Uhrmachertradition.

Decouverte horlogerie

Die Etablierung weltbekannter Schweizer Uhrenmarken

Unzählige uhrmacherische Erfindungen und Entwicklungen haben wesentlich zu diesem Ruf und zu dieser weltweiten Vormachtstellung beigetragen.

Die erste Uhr mit Automatikaufzug (1770), mit der Kreation der Ruckuhr durch Abraham-Louis Perrelet.

Die revolutionäre Art von Regulator namens Tourbillon (1801), entwickelt von Abraham-Louis Breguet, ermöglicht es, die Auswirkungen der Erdanziehungskraft auf eine mechanische Uhr aufzuheben. Einige Jahre später (1810) erfand er die erste Armbanduhr für die Königin von Neapel.

Die Uhr mit Krone auf dem Anhänger, Teil, der die Krone der mechanischen Uhr dreht (1842), entworfen von Adrien Philippe – Gründer der renommierten Manufaktur Patek Philippe.

Die Schweizer Ankerhemmung, die die Schwingungsamplitude des Pendels reduziert (1757), erfunden von Thomas Mudge.

Nach mehreren Jahrhunderten Tradition entstehen regelmäßig beeindruckende Innovationen und neue Technologien. So hat sich die Schweizer Uhrenindustrie ihre führende Stellung auf dem Weltuhrenmarkt gesichert.

Schweizer Uhrenproduktion heute

Die Uhrenindustrie steht heute an dritter Stelle innerhalb der Schweizer Exportindustrie. Es liegt knapp hinter denen der Chemie und der Maschinen.

Die auf fünf Kontinenten vertretene Schweizer Uhrenmanufaktur exportiert 95 % ihrer Produktion dorthin und genießt eine einzigartige Stellung im Luxussegment.

Trotz ihrer hohen Exportquote stellt die Schweizer Uhrmacherei dennoch einen symbolischen Anteil am BIP der Eidgenossenschaft dar (entspricht einer Quote von 1,5 % im Jahr 2019).

2021 erreichten die Schweizer Uhrenexporte ein Rekordniveau. Gemäss der am 27. Januar 2022 veröffentlichten Medienmitteilung des Schweizerischen Uhrenverbands stiegen die Auslieferungen auf 22,3 Milliarden Franken, 31,2 % mehr als 2020. «Mit Blick auf 2019, ein Jahr vor der Corona-Pandemie, wuchsen sie zudem um 2,7 Milliarden Franken % und um 0,2 % gegenüber 2014, dem bis dahin besten Jahr.“ (HSF, 2022).

„Swiss made“ bezeichnet also weit mehr als sein Herkunftsland. Es genießt weltweit einen unvergleichlichen Ruf und wird von Unternehmen und Verbrauchern gleichermaßen geschätzt. Dieses Label bleibt eine Garantie für Qualität, Prestige und Zuverlässigkeit. Als Synonym für Tradition, Qualität und Innovation garantiert das weltbekannte Label Swiss Made die Qualität und Präzision unserer Uhrmacherkunst, ein wahres Schaufenster der Manufaktur unseres Landes.

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Egal, ob Sie ein Uhrmacher-Enthusiast oder ein Anfänger sind, dank der Initium-Werkstätten können Sie eine außergewöhnliche Erfahrung in der aufregenden Welt der Schweizer mechanischen Uhren machen.

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Durch die Kombination von Entdeckung, Experiment und Geselligkeit garantiert Initium einen unvergesslichen Moment in den Farben der Schweizer Uhrmacherkunst.